2:0 in Bremerhaven: Die Izbaren Berlin sind zum zehnten Mal Deutscher Eishockey-Meister

„Der vierte Sieg ist immer der schwerste“, sagte Izbarren-Trainer Serge Aubin vor dem Spiel. Was wie ein Klischee anmutete, bestätigte sich zunächst auf dem Eis von Bremerhaven. Die Fischtown Penguins machen Druck.

In allen vier Spielen der Finalserie erzielten die Eisbären das erste Tor. Nun – wohlwissend, dass sie gewinnen mussten – war es die Heimmannschaft, die das frühe Risiko einging. Eisbären-Torhüter Jake Hildebrand stand schon früh mit mehreren gefährlichen Schüssen im Mittelpunkt. Nur selten gelang es den Berlinern, den Druck abzubauen: Etwa in der vierten Minute, als Tai Ronning ins dritte Tor des Gegners stürmte, Zak Boychuk seine Flanke aber verfehlte.

Mitte des ersten Drittels trauten sich die Berliner zu mehr Offensive. Es ging mit hoher Geschwindigkeit auf und ab. Momente zum Durchatmen? Völlig nicht vorhanden. Es war ein endspielwürdiger Eishockey-Gipfel, der zu Toren hätte führen können, wenn sich vor allem Hildebrand – unterstützt von Berlins Abwehrbollwerk – und sein Gegentor, Torhüter Christers Godlewskis, nicht glänzend verhalten hätten. Der Lette spielte gegen die Fischtown Pinguins in der 19. Minute die Hauptrolle, als er den Schuss von Eisbären-Stürmer Frederik Tiffels kraftvoll parierte. „Der Übergang von der Abwehr zum Angriff ging unglaublich schnell. Bremerhaven ist erwartungsgemäß sehr stark daraus hervorgegangen. (…) Jake ist da, um die großen Paraden zu machen“, sagte Isbaren-Sportdirektor Stefan Reichers in der dritten Pause bei „Magenta Sport“. ” “. .

Die Szene ging unvermindert weiter. Rampenlicht folgte auf Rampenlicht – so intensiv, dass (fast) alle in der Menge untergingen. Offener Austausch wird oft als Ausdruck verwendet, aber für dieses Spiel war es die perfekte Beschreibung. Der Wunsch, das erste Tor zu erzielen, war bei beiden Mannschaften bemerkenswert groß. Die Schussstatistik fiel leicht zugunsten der Hausherren aus (10:7 nach 15 Minuten im zweiten Drittel), doch auf dem Eis herrschte eine beeindruckende Sicht. Pfosten, Latte und Torhüter sorgten dafür, dass es beim Stand von 0:0 blieb.

Sei es Hildebrands Doppelparade gegen Jake Virtanen (30.). Oder vielleicht war es die beste Chance der Eisbären beim Fest der Großchancen – obwohl eine Einstufung fast unmöglich war: Ty Ronning, der im vierten Spiel drei Tore erzielte, scheiterte an Gudlevskis auf seinem Segelboot (37.).

„Beide Mannschaften spielen eine sehr gute Verteidigung“, sagte Izbaren-Profi Len Bergman kurz darauf in der zweiten Halbzeit: „Beide Torhüter haben die ganze Serie über großartig gespielt.“ Es macht unglaublich viel Spaß. Man merkt, dass die Beine in diesem intensiven Spiel schwer werden, „aber ich glaube, ich habe in den letzten Finals noch einmal einen Energieschub bekommen. Da ist auf jeden Fall viel Adrenalin dabei“, sagte Bergman.

Das letzte Drittel ging mit Energie und Adrenalin weiter. Es ist immer Bergmans Wissen: In diesem engen Spiel könnte ein Tor über die Meisterschaft entscheiden. Dieses Tor haben die Eisbären geschossen. Nach 44 Minuten schoss der 30-Jährige vom rechten Anspielpunkt. Der Ball schlug hart ins linke obere Eck ein – und es war der scheinbar unbesiegbare Godlewski, der nicht so gut aussah. Das Tor bedeutete den fünften Treffer für Berlin zum 1:0 im fünften Finale.

Die Tour gab den Berlinern spürbar mehr Selbstvertrauen (und mehr). Berliner Fans feierten in der Bremerhavener Eisarena und stürmten den Hauptstadtklub. Nur fünf Minuten nach dem ersten Tor ließ die Mannschaft von Izbaren einen Schuss von Manuel Federer über die Torlinie folgen (49. Minute). Die Schiedsrichter überprüften das Tor eingehend, bevor sie schließlich entschieden: Godlewskis griff nicht ein, ein normales Tor. Es gab mehr Chancen von beiden Mannschaften, aber es war der entscheidende Faktor. Zehn Minuten später feierten die Berliner die zehnte deutsche Meisterschaft.

„Es war ein harter Kampf. Einige der Jungs bluten, aber alles ist gut“, sagte Erfolgstrainer Serge Aubin bei „Magenta Sport“ – und: „Ich bin stolz, wirklich stolz auf die Mannschaft. Das wissen wir alle.“ Die Saison war schwierig, aber dieses Jahr „meine Kinder kamen vom ersten Tag zurück und wollten zeigen, wer wir wirklich sind.“

Kai Vismann, der mit dem Verein bereits seinen dritten Titel gewonnen hat, sagte: „Es ist ein unglaubliches Glücksgefühl. Die Mannschaften haben uns in jeder Serie viel abverlangt“, sagte der Kapitän der Izbaren. Lobende Worte fand er vor allem auch für die besiegten Fischtown Pinguins: „Die Atmosphäre hier ist der Wahnsinn. Es war eine Finalserie auf sehr hohem Niveau.“ glücklich, wir geben nie auf und kämpfen immer und jetzt ist es Zeit zum Feiern.“

Ausstrahlung: rbb24, 26. April 2024, 22 Uhr